1,0 de 5 estrellas
Leider DePalmas absoluter Tiefpunkt
Revisado en Alemania 🇩🇪 el 15 de mayo de 2013
"Carrie", "Body Double","Scarface", "Dressed to kill"- Große Filme eines aufregenden innovativen Regisseurs.
Doch bei "Femme Fatale" muß man dem einstigen Meister einen absoluten, erschreckend langweilenden, ja fast ins trashig-Schrottige abgleitenden Fehlgriff attestieren.
Er gehört, trotzdem die Handschrift, die visuellen Perfektionen, die bekannten doppelbödigen Vexierspiele um Identitäten, Zeitebenen auch hier erkennbar sind zu den absoluten Tiefpunkten seiner doch so schillernden filmischen Karriere.
Noch schlechter als "Spiel auf Zeit" oder noch grottiger als "Mission to Mars.
Gott sei Dank hat er mit seinem darauffolgenden Film "Die schwarze Dahlie" wieder zu alter Meisterschaft zurück gefunden. Sonst hätte es einem nach "Femme Fatale" um den Regisseur Angst und Bange werden können, befand er sich doch hier, seinem Regie-Kollegen Dario Argento ähnlich auf einem filmischen Niveau-Absturz ins Bodenlose.
Wie konnte das geschehen?
Zum Positiven: Von der rein filmischen Qualität und Perfektion ist DePalmas Handschrift sofort erkennbar.
Wir haben die grandiosen, schwerelosen, langen Kamerafahrten, wir haben die eingesetzte Zeitlupen-, Split-Screen Technik, wir haben die schwebende Musik, die viele oft auch dialoglose Szenen wunderbar untermalt und wir haben eine auf Schein, Realität und falsche, ineinander verschachtelte Zeit- und Realitätsebenen setzende Geschichte.
Doch was nutzt das in einer Inszenierung, die so billig, so nervend gekünstelt, so dramaturgisch und vor allem schauspielerisch so fade und uninteressant daherkommt, daß jegliches Interesse an den Charakteren verlorengeht.
Sie sind nur gestylte Abziehbilder, eine Zurschaustellund aller Charakteristika der Filme DePalmas, die er in seiner Glanzzeit wesentlich wuchtiger, opernhafter und beeindruckender inszenierte. Nicht zuletzt sind es auch die furchtbar chargierenden Schauspieler, die dem Film das Genick brechen.
Ein Antonio Banderas, der noch nie so blaß agierte, eine Romijn- Stamos, die so hölzern und statisch wie der ganze Film selbst ebenfalls ist, von Szene zu Szene stolziert.
Bleiben selbstreferenzielle Eigenzitate aus dem filmischen Repertoire des Regisseurs, bleiben schöne, erotisch- erregende Frauenkörper, die sich lasziv räkeln, bleiben oberflächliche künstliche Sequenzen, ohne Sinn und Verstand, die nur noch ein ungläubiges Gähnen erzeugen.
Beispielsweise die überflüssige Kameraführung auf die fliehenden, hübsch anzusehenden Beine der Hauptdarstellerin, die dämlichen Strip-Tease Szenen, so aufgesetzt und überflüssig , die Vergewaltigung. Hier könnte man fast von Schund sprechen, der sich dreist als hintergründig präsentieren will.
Von der einst hypnotischen Kraft des Meisters ist hier nichts mehr zu spüren. Leer und selbstzweckhaft seine Zitate von Filmklassikern, Archetypen.
Ein Brian dePalma der eine in sich doppelbödige, arabeskenhafte Story in schierer, lustloser Langeweile ertränkt. Überflüssige Mätzchen aus dem Hochglanzkatalog.Hier bleiben der Eindruck enervierender Banalität und Billigkeit.
Zum x-ten Mal spult DePalma sein Repertoire an filmischen Kunstgriffen ab, ohne sie dramaturgisch zu unterfüttern und verliert dabei das Wichtigste beim Filmemachen aus den Augen: In irgendeiner Form beim Zuschauer Interesse für die handelnden Personen zu wecken.
In der Symbiose von phantastischer, an Hitchcock erinnernder filmischer Inszenierungskraft in Zusammenhang mit oft einer grotesken, bizarren aufregenden, oder schockierenden Alptraumhandlung schuf de Palma geniale Filme. Charaktere wie das geschundene Schulmädchen" Carrie", der Wahnsinn von "Dressed to Kill", ein Soziopath wie Tony Montana in "Scarface", ein Al Capone in "The Untouchables", ein rehabilitierter Gangster auf dem Weg in den Untergang in "Carlitos Way".
Hier trafen große, mitreißende Storys auf dePalmas einzigartige filmisch, hypnotische Sogkraft.
Hier verläßt er sich nur noch auf die äußere gestylte Hülle, die herausstechende Optik und da dahinter nur eine filmische Luftblase, ohne Spannungskraft steckt, platzt das gesamte Konstrukt auseinander, und wirkt stellenweise nur noch nervend, lächerlich.
Fazit: Leere, aufgeblasene, trashige Schlaftablette.
Ich rate dringend ab und hoffe nur, daß ein unbedarfter Zuschauer nicht ausgerechnet diesen verunglückten Einstieg in das Werk des Regisseurs auswählt. Er könnte versucht sein DePalma danach keine zweite Chance mehr zu geben. Mit so einer Entscheidung würden ihm die wirklich großen Leistungen, die DePalma im Filmgenre abgeliefert hat( einige habe ich oben genannt) durch die Lappen gehen. Es wäre einfach nur schade.
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